Christoph Gilsbach, (Performancekunst)- Münster
Prof. Dr. Annelie Keil (Autorin,
Gesundheitswissenschaften) - Bremen
Der Wille zum Leben und der Mut, es zu wagen!
Eine dialogische Performance zwischen Bild
und Wort, Wissenschaft und Kunst, Philosophie und Lebenskunst,
Sonntag und Alltag
I, Worum es geht
Ungewissheit ist die Kernerfahrung
menschlichen Daseins. Wir kennen die Stunde unserer Zeugung und
Geburt nicht, wissen nicht, was den Verlauf unseres Lebens durch
Kindheit, Jugend, Erwachsenwerden und Tod bestimmen wird, von was
wir Zeugnis ablegen werden, wir wissen nicht, welche Liebe, welcher
Hass, welche Schmerzen, welche Hoffnungen uns begleiten werden, wir
kennen die Stunde, die Art und Weise und den Ort unseres Todes
nicht. Von der ersten bis zur letzten Stunde ahnen, erfahren und
lernen wir, dass Leben unvorhersehbar, verletzbar und vor allem
endlich ist. Leben hat nichts versprochen, was uns sicher machen
könnte, aber es gibt uns die Möglichkeit, unser Leben in die Hand zu
nehmen. Es stellt keinen festen Ort zur Verfügung, aber ist immer in
und neben uns vor Ort. Leben hat keine feste Zeit, aber lebt von der
Lebenszeit, die wir unserem Leben schenken. Auch wenn wir die Stunde
unseres Lebens nicht kennen, stehen wir bis zu dieser Stunde in
Bleibeverhandlungen mit unserem Leben und seinem Abschied.
Unsere Anwesenheit auf Erden ist als
leibhaftige Provokation gedacht. aus der Möglichkeit zu leben, durch
alle Ungewissheit und Zweifel hindurch, das eigene Leben zu erfinden
und zu gestalten. Das konkrete Leben ist eine Art „Waisenkind“, das
täglich und besonders in Zeiten der Not von uns angenommen werden
muss. Es braucht wie damals im Mutterleib bedingungsloses Asyl.
Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin wollen
wir gehen? Zu wem gehören wir? Wie beheimaten wir uns im Innen wie
im Außen? Diese Fragen beunruhigen Menschen seit sie die Erde
bevölkern und ihr Wohlbefinden hängt maßgeblich davon ab, ob sie je
einzeln als junge oder alte Menschen, als Generation, als Familie,
als ethnische oder religiöse Gemeinschaft immer wieder neu durch
alle Zeitenwenden und Krisen hindurch eine befriedigende, vor allem
für alle irgendwie lebbare Antwort auf diese Fragen finden.
Wenn das eigene Leben zum existenziellen Krisenfall wird, wenn
endgültig verloren ist, was sicher schien, wenn vieles
zusammenbricht und der aufrechte Gang symbolisch zum Fall werden
kann, dann braucht es den Willen und den Mut zum Leben, um wieder
aufzustehen und das Hoffen für einen neuen Anfang zu lernen. Dies
gilt konsequent für die körperlich- leibliche, die geistig-
seelische-soziale und spirituelle Entwicklung und Erneuerung des
Menschen. In jedem Krieg, in gesellschaftlichen wie persönlichen
Krisen, im durchleiden einer Krankheit, die an die Substanz geht,
hoffen Menschen immer wieder auf irgendein Licht, auf eine
erhellende Lösung am Ende des Tunnels, die manchmal nicht mehr meint
als wieder auf die Beine zu kommen.
Das Ziel dieser dialogischen Performance soll sein: Auf der Suche
nach dem eigenen, subjektiv leistbaren Frieden, persönlicher
Gerechtigkeit als Teil der umfassenden, nach Freiheit und
Eingebundensein Mut zu machen und sich selbst zu wagen, ein Mensch
im aufrechten Gang zu bleiben, wo immer es geht.
II. Wie es gehen kann (Durchführung)
Die dialogische Performance „Der Wille zum Leben und der Mut es zu
wagen“
kann zeitlich in unterschiedlicher Form angeboten werden: als
Wochenendseminar, Tagesseminar oder Halbtagsseminar, als
verlängerter Vortragsabend. Um den dialogischen Charakter zu
realisieren wäre für die Vortragsform eine Zeit von 2.5- 3
Stunden zu veranschlagen- etwa 60/70 Minuten für das Mimische
Spiel/ ‚Pantomime, 45-60 Minuten für die theoretische und
fallbezogene Analyse. Formen der Publikumsbeteiligung wie Pausen
sollten vor Ort mit den Veranstaltern besprochen und je nach
Möglichkeiten verabredet werden.
Struktur für einen Vortragsabend
17.00 - 20.30 Uhr oder 18.00 - 21.30 Uhr
17. Uhr
Begrüßung und Einführung (Gilsbach, Keil)
17.30 – 18.30 Uhr Christoph Gilsbach
Das
Leben. Eine lebedinge Begegnung mit dem Tod
Mimisches Spiel von und mit Christoph
Gilsbach in neun Bildern (Vergänglichkeit, Kindheit, Jugend, der
Held, auf dem
Höhepunkt, Unzufriedenheit, Klammern, Abschied u. Loslassen
Der Narr, Weisheit
18.30 -19.00 Uhr
Kreative
Pause im Dialog mit en Bildern/ Fragensammlung
19.00- 19.45 Uhr Prof. Dr. Annelie Keil
Das große Spiel:
Die Erfindung des Lebens, das nichts
versprochen hat, aber
vieles hält. Eine Reise zum objektiven Faktor Subjektivität, dem
Erfinder/ Erfinderin seines eigenen Lebens
(Aufnahme
der Fragensammlung)
20.00 – 20.30 Uhr
Der Wille zum Leben
Auswertung und Zusammenführung

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